KBDG 098 - Zwischen Nacht und Dunkel - 1922
König, Bube, Dame, Gast - der Stephen King ReRead Podcast
2023, @florian666, @llbyz, @delanji
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Wir lesen King. Chronologisch und umfassend, mit Spoilern aber ohne Ahnung.
Intro und Begrüßung
[0:03] König, Bube, Dame, Gast. Der Stephen King Re-Read Podcast. Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge König, Bube, Dame, Gast.
Mein Name ist Deena und ich habe bei mir meinen Stammpodcaster, den Flo. Hallo Flo.
Guten Abend. Außerdem den unbefohlenen Jonas. Hallo Jonas. Hallo, Deda.
Außerdem dabei unsere Lieblingsgeisel, der Hendrion. Hallo, Hendrion.
Mh. Und ein wiederkehrender Gast, der Psychophie. Hallo, Psychophie. Schön, dass du wieder da bist.
Hallo, guten Abend.
Ja, wir haben uns heute zusammengefunden, um über Novellen zu sprechen.
Nämlich die Novellen-Sammlung Zwischen Nacht und Dunkel, wenn ich mich nicht täusche?
Genau. Im Englischen, Full Dark, No Stars, aus dem Jahr 2010.
Genau, und es geht heute um die Novelle 1922.
Zeitliche Einordnung
[1:06] Flo, du hast doch bestimmt wieder irgendwelche hübschen historischen Eindrucksdaten für uns.
Ja, die Geschichte spielt im Jahr 1922, erschienen ist sie im Jahr 2010.
Zwischen Nacht und Dunkel ist die dritte Novellensammlung. Wir hatten ja bereits Frühling, Sommer, Herbst und Tod und vier nach Mitternacht.
[1:26] Hier hat er nun wieder eine Sammlung mit vier Novellen rausgebracht.
Wenn man ganz ehrlich ist, die eine geht von der Länge her, nicht mehr als Novelle durch, aber da reden wir das nächste Mal drüber.
Ja, und die erste dieser Novellen besprechen wir heute.
Sie ist auch die längste in der Sammlung mit 132 Seiten und die genannte 1922. Im Original heißt sie 1922.
Und wir kehren zurück an einen Ort, den wir bereits gut kennen, nach Hemingford Home.
Viel mehr habe ich da eigentlich auch nicht zu sagen.
Vielleicht noch, dass es mit 1408 die einzige King-Geschichte ist, deren Titel nur aus einer Zahl besteht.
Das war ja ein Hotelzimmer und jetzt haben wir eine Jahreszahl.
Und dass die Geschichte 2017 in den USA als eigenständiges Taschenbuch herausgebracht wurde.
Jonas, du hast doch bestimmt auch eine Inhaltsangabe für uns, oder? Die habe ich.
Inhaltszusammenfassung
[2:26] Im Jahr 1930 schreibt Wilfried Wilf James die Geschehnisse des Jahres 1922 und der Zeit danach nieder.
1922 erbt Wilfs Frau Alette 40 Hektar Land und Wilf möchte das der eigenen Farm zuschlagen.
Alette dagegen will es verkaufen und am besten die eigene Farm gleich mit und in die Stadt ziehen.
Der Streit darüber eskaliert über die Zeit und Wilf zieht den gemeinsamen Sohn Henry auf seine Seite.
Gemeinsam erborden sie Alette und verstecken die Leiche in einem Brunnen und treiben dann eine Kuh hinterher, um alles zu vertuschen und einen Vorwart zu haben, den Brunnen zuzuschütten.
Und der Öffentlichkeit gegenüber behaupten sie, alles sei weggelaufen.
[3:15] In der folgenden Zeit schwängert Henry seine Freundin Shannon und läuft weg, nachdem deren Vater Shannon in ein Heim geschickt hat.
Er versucht sich als Bankräuber, fällt Shannon zur Flucht und die beiden führen ein kurzes Bonnie-und-Clyde-Leben, bis Shannon an den Folgen einer Schussverletzung stirbt und Henry sich dann anschließend selbst erschießt.
[3:38] Wilf wird währenddessen immer wieder von Ratten heimgesucht und er ist der festen Überzeugung, dass seine tote Frau Alette diese Ratten schickt.
Sie verstümmeln eine seiner Kühe und verletzen ihn selbst so sehr, dass seine Hand amputiert werden muss, weil es sich extrem erzündet hat.
Und im Fieberwahn erscheint ihm Alette umgeben von Ratten und erzählt ihm von dem Schicksal Henrys.
Wilf verwahrlost, fängt an zu trinken, die Farm wird baufällig und er muss sie letztendlich für einen sehr lächerlichen Preis verkaufen.
Er zieht dann selbst in die Stadt, was er nie wollte, wird nüchtern, arbeitet erst in einer Schneiderei, dann in einer Bücherei, aber immer wieder finden ihn die Ratten und suchen ihn heim.
1930 zieht er in ein Hotelzimmer und dort schreibt er diese Geschichte hier nieder und will sich anschließend erschießen.
[4:36] Als dann allerdings die Rappen über ihn herfallen.
Und angehängt an dieser Geschichte ist ein Zeitungsartikel, nachdem er tot aufgefunden wurde.
Er habe sich selbst etliche Bisswunden zugefügt und schließlich die Pulsadern aufgebissen, Und um ihn herum verteilt seien zerkaute Papierseiten zu finden gewesen, wie Ratten sie auch zum Nestbau benutzen.
Detailbesprechung
[5:00] Das war's. Wunderbar. Ich danke dir für die Zusammenfassung.
Und ja, da wir ja heute in etwas größerer Runde sind. Psychophil, du warst das letzte Mal, glaube ich, bei PULS bei uns.
[5:13] Hat sich seitdem bei dir was geändert? Hast du irgendwelche neuen Projekte, irgendwelche neuen Accounts, irgendwas was du bewerben möchtest, irgendwas?
Ich weiß gar nicht, oh es funktioniert, ich weiß gar nicht ob das zur letzten Folge schon aktuell war, aber grundsätzlich gibt es eigentlich nur noch einen zusätzlichen Account auf Mastodon.
[5:37] Okay. Ansonsten bin ich da, wie immer, sehr frei von shameless self-plugs, einfach weil es so spannend nicht ist.
Also, wer das möchte oder noch nicht getan hat, aber schon auf Twitter hinterherläuft, at psychophie at tröt.café, da kann man mich auf jeden Fall finden, und der Rest ist eigentlich, gibt sonst nichts zu erwähnen.
Okay, gut. Bevor wir richtig in die Geschichte einsteigen, würde ich ganz gerne ein bisschen über die Anmerkungen von King dazu zu dieser Geschichte reden.
Denn er schreibt selbst in seinem Nachwort, die Anregung zu 1922 gab das Sachbuch Wisconsin Death Trip von 1973 mit Texten von Michael Lassie und Fotos aus der Kleinstadt Black River Falls, Wisconsin.
Ich war von der ländlichen Einsamkeit dieser Aufnahmen und der Rauheit und den Entbehrungen auf den Gesichtern vieler der Abgebildeten beeindruckt.
Diese Stimmung wollte ich in meiner Story übernehmen.
Und da muss ich sagen, das hat mir für mich sehr gut funktioniert.
Also die Atmosphäre in der Geschichte hat mir sehr, sehr gut gefallen.
Wie ging es euch denn damit, wenn ihr wisst, dass das das Ziel war?
[6:58] Ja, das fand ich auch. Also, atmosphärisch und stimmig, so war die Geschichte. Das hat mir echt Spaß gemacht.
Vor allem nach der letzten Katastrophe.
Oh ja.
Also, die Atmosphäre ist schon gut gefangen. Es hat sich beim Lesen nicht angefühlt, als hätte sich jemand zusammengerhymt, wie es 1922 hätte aussehen können, vielleicht.
Sondern so ein Gesamtstimmungspaket war schon wirklich gut.
Vor allem die Geschichte ist in meinem Kopf so in Sepia-Tönen abgelaufen.
Ja, genau das, genau das.
Das hat mir gut gefallen. Vor allem halt auch so mit diesen Staubwolken und so, wenn die Autos sich da über tausende Kilometer nähern, dass du die Staubwolken siehst und wie du halt einerseits hoffst und betest um Regen, andererseits, aber hoffst, dass gerade in dem Moment, wo dein Heu fertig ist, eben kein Regen kommt.
Also das war schon gut, das hat für mich schon voll gut funktioniert.
Na auf jeden Fall, die Stimmung, die hat es gut eingefangen.
[8:06] Adrian? Stimmt. Okay. Womit ich tatsächlich ein bisschen größere Probleme hatte, wenn ich ehrlich bin, waren die Charaktere.
Was? Die Ratten waren gut, also sie fühlen sich echt an, aber sie waren ja allesamt durch die Bahn weg Arschlöcher.
Oder habt ihr in der Geschichte einen sympathischen Charakter gefunden?
Ich fand den Sheriff ganz sympathisch.
Also meiste Zeit. Für 1922 sehr sympathisch. Ja ok, vielleicht.
Ich mochte die Ratten.
[8:43] Ja, ok. Okay. Und die rauchende Schwangere, die war auch nicht so verkehrt.
Okay, ich entnehme euren Äußerungen, dass ihr zumindest glaubt, für 1922 waren die Karate Jahre passend.
Kann man das so zusammenfassen? Für 1922 und Hillbillys, ja.
[9:09] Also verglichen mit den meisten Leuten in 2022 Waren das hier heilige? Ja, aber...
Also so die... Ich meine, die Kommunikation um Frauen und über Frauen...
Richtig. Aber die macht halt immer halt der Zeitlinie voll viel Sinn.
Also das kann ich... Das tat mir weh beim Lesen, wenn ich ehrlich bin.
Aber es passt halt zu dem, was es sein soll.
Und von daher ist es voll okay für mich.
[9:40] Aber ich hab wirklich Schwierigkeiten gehabt, in dieser Geschichte irgendeinen Charakter zu finden, der mir sympathisch war, möchte ich mal sagen.
Der Sohn war einigermaßen okayisch, aber der hat halt auch echt keine Chance gehabt.
Ja, also 100 Prozent sympathisch war mir da tatsächlich...
Also ich hab zu niemandem irgendwie so richtig eine Verbindung aufgebaut.
So am ehesten noch zur kleinen Shannon, die halt einfach irgendwie so in den Sog der Dinge reingeraten ist und noch mit am allerwenigsten für alles konnte.
Ja.
So da war ich halt schon, also da hatte ich tatsächlich ziemlich viel Mitleid einfach.
Und ansonsten, interessanterweise immer nur so die Randfiguren sind mir kleben geblieben.
Also die Lehrerin, die passend zum Setting dann auch, ne, Wolf fragt so dieses so, haben Sie eigentlich eine Telefonanlage?
So, das war so schön, ne? Und dann halt so die einzelnen Randfiguren, die der Vater hinterher besucht, nachdem er die Stadt gezogen ist, wo er in seiner Freizeit dann die einzelnen Etappen von seinem Sohn, also nachdem er durchgebrannt ist, abläuft, so die einzelnen Leute, mit denen er gesprungen hat, die fand ich auch noch irgendwie gut getroffen, auch wenn die immer nur so ganz kurze Randerscheinungen waren. Und das muss ich halt sagen, gerade dieser ganze zweite Teil, als der, also quasi, als wir wirklich in den Memoiren teilgehen, als er diese Nachforschungen anstellt und so weiter, Also, den fand ich schwierig, muss ich ehrlich sagen.
[11:06] Ich hab auch ehrlich gesagt überhaupt nicht damit gerechnet, dass diese Bonnie-und-Clake-Geschichte da irgendwann reinkam.
Die hat mich auch total rausgebracht.
Weil, Flo, du gibst mir vielleicht recht.
Hast du auch an die Lovecraft-Geschichte mit den Katzen und den Ratten denken müssen?
Ich habe sehr oft an Lovecraft denken müssen in dieser Geschichte, vor allem auch mit dem Ende.
[11:30] Wir haben hier eine Figur, die Zeit passt und er schreibt seine Geschichte nieder und er schreibt es noch nieder, als die Ratten ihn fressen und nein, sie sollen aufhören mich zu beeilen.
Das ist so ein klassischer Lovecraft-Move, den ich bei ihm schon immer grenzwertig finde, bei King genauso.
Aber nee, du hast vollkommen recht. Also es hat ganz ganz starke Lovecraft-Vibes für mich.
Aber hat dadurch für dich sich diese Kriminalgeschichte gebissen?
Für mich passt Krimi... Ja, Heidrian, fick mal den Lappen an.
Für mich hat halt die Lovecraft-Sache, die war voll gut, aber die hat halt für mich überhaupt nicht in Kombination mit dieser Bonnie-und-Fake-Geschichte funktioniert.
[12:23] Ja, passt nicht so ganz rein, wobei dann habe ich überlegt, so Edgar... Ne, nicht Edgar, Quatsch.
Nicht Edgar Rice Burroughs, wie heißt der? Robert E. Howard und so andere Leute aus dieser Lovecraft-Ecke haben auch einen Krimi-Bereich geschrieben, gleichzeitig dann auch solche Sachen.
Und da dachte ich, okay, es ist nicht ganz unpassend und solange es mich nicht beim Lesen stört, ist es mir egal, ob es zu Lovecraft passt oder nicht.
Es ist ja schließlich King, dass ich hier lese.
Ja, ich glaube, es ist King. Auf jeden Fall. Pendrian, du hattest eine Meinung?
Ja, mich fasziniert es, dass es euch, ich sag mal in Anführungszeichen, stört, dass es Lovecraftig gegen diese Kriminalgeschichte ist.
Ich fand es viel schlimmer, dass er, zumindest so kam es für mich rüber, probiert eine Kriminalgeschichte, ein Drama, eine Coming-of-Age-Geschichte, was Edgar Allan Poeiges und vielleicht noch ein bisschen Lovecraft irgendwie unter einen Hut zu kriegen, nichts richtig macht, vor allem nur so 30 Prozent liefert.
Das fand ich viel schwieriger.
Ja, aber du hast hier gerade vier Sachen aufgezählt und von jedem 30 Prozent sind 120 Prozent.
Was ist dein Problem?
[13:43] Das ist nicht euklinische Mathematik.
Die Summe ist weniger als die Summe seiner Teile quasi. Genau, hier gilt die Dreiecksungleichung nicht.
Ich muss halt sagen, mit dem Coming-of-Age-Teil hatte ich diesmal genau gar keine Probleme.
Das war auch der einzig vernünftige Teil. Ne, weil es für mich keine Entwicklung gab. Eben.
[14:11] Aber deswegen hat mich der Coming-of-Age-Teil weder gestört, noch hab ich ihn als solchen wahrgenommen.
Aber alles andere war doch Unfug, oder?
Jaja, aber hey, hast du die letzten King-Geschichten gelesen, über die wir gesprochen haben? Nein.
Siehste, ich schon. Von daher... Ich habe bei dieser Sammlung das erste Mal seit langer Zeit wieder aufgehört zu weinen.
[14:33] Okay. Aber war hier eigentlich überhaupt genug Zeit, um Coming-of-Age zu machen, weil es ja...
Na gut, er hat eher Coming-of-Teenage gemacht, aber...
Also... Naja, ich gebe dir recht, die Zeit war zu knapp.
Aber man hätte zum Beispiel nicht, dass der Alte von den Ratten verfolgt wird, Sondern zum Beispiel, der Junge hat einen Schlagweg, aber der hat einen Schlagweg, weil er zwei beschissene Eltern hat.
Wenn wir jetzt dieses Trauma durch diesen Mord viel mehr in den Vordergrund gestellt hätten, dann wäre da Raum für Entwicklung gewesen, auch auf kurzer Zeit.
Aber, also hätten wir zum Beispiel, in meiner Welt hätte ich das so geschrieben, dass nicht der Alter von den Ratten verfolgt wird, sondern der Junge.
Mit seinem Gewissen und so weiter. Das hätte viel mehr Raum für Entwicklung gegeben.
Sie, Sophie, wie stehst du zu der Sache?
Also tatsächlich, ich habe relativ viel Lovecraft gelesen und sobald die Geschichte angefangen hat mit Ja hallo es ist alles schon vorbei und ich schreibe es euch jetzt quasi nur respektive auf war das so.
[15:46] Okay, so der Zug ist abgefahren, es ist alles abgefahren, es ist sowieso alles vorbei und das ließ sich dann relativ leicht für mich lesen, was mir tatsächlich so ein bisschen Schmerzen gemacht hat. Nichtsdestotrotz war halt tatsächlich die Geschichte vom Jungen, also das war halt so dieses so, ja, der ist weggelaufen, weiß der Teufel wohin und.
[16:09] Lass doch einfach den Sheriff irgendwann auf den Hof fahren und sagen, ey, wir haben deinen Junior totgefunden. Stattdessen wird so ein ganz, also, ja, die ganze Geschichte ist ja eine Abwärtsspirale. Es geht ja einfach von einem Ist-Zustand einfach immer nur stetig nach unten und eskaliert nach unten hin dann auch relativ schnell, ne?
Scheune geht kaputt, alles geht kaputt, Hunt ist weg, etc. Und dann muss ich noch auf einer Parallelschiene löffelchenweise jede einzelne Etappe und wie der Junge halt einfach immer weiter in Richtung Kriminalität und am Ende natürlich in sein eigenes Verderben und reist seine Freundin noch mit, das muss ich mir dann auch noch löffel für löffel einfiltern lassen, das hat mich tatsächlich ein bisschen gestört, also da war ich, hab ich irgendwann da gesessen und hab mir gedacht so, komm, die nächste Seite und dann ist es vorbei und dann kam es, kam noch eine Seite und dann hab ich gedacht okay, die nächste Seite und noch eine, so das hat sich, da war so der einzige richtige Stretch, wobei ich fand, sobald die, die sache auf dem land gelaufen war und er in die stadt gegangen ist hat es noch mal so momentum bekommen wo ich gedacht habe das kann jetzt noch ein bisschen weiter gehen da kann er gerne ausführlicher werden nochmal, weil auf dem land sind die dinge so träge so hillbilly träge alles bleibt so unter sich es läuft alles immer wieder wieder in kreisen das war sehr gesetzt also das war so ist es halt so läuft es langsam seine kreise und das bleibt so manchmal passiert was die leute zerreißen sich ein paar wochen das maul, und dann läuft alles wieder wie vorher.
[17:32] Wobei ich sagen muss, den Strang mit dem Jungen fand ich eigentlich gut.
[17:40] Weil diese abwärts spirale die du die du genannt hast die drehen sich erst gemeinsam in der dann teilt sich die handlung und dann drehen sich beide abwärts spiralen anders aber trotzdem jeder für sich geht auch unter und jeder geht mit seinem.
Seiner partnerin unter und diese parallelität da drin fand ich sehr sehr schön eigentlich.
Stimme ich dir zu die ist auch sehr gut also so es war halt nur so ich weiß nicht also mir hat das mindestens buch selbst einfach glaube ich aus persönlicher präferenz ein bisschen schwerer gefallen zu lesen, Und das war dann so ein Fall von, oh Gott, nicht noch mehr für mich.
Weil es dann halt einfach doppeltes Elend war, wo dann zwischen den beiden Handlungssträngen hin- und hergesprungen wird. So dem Vater gehts schlecht, dem Jungen gehts schlechter usw.
Was ich halt sagen muss, was mir wirklich fehlt, ist diese Verbindung zu der Junge klappt weg, weil eben dieses Trauma mit der Mutter fertig macht.
[18:37] Das hat ja eigentlich genau keine Relevanz für den Sohn. Der Sohn dreht durch, weil er seine Freundin nicht heiraten kann.
Ja, ich weiß, was du meinst, das habe ich mir auch an ein paar Stellen gedacht, wo gerade wenn Vater und Sohn miteinander arguen, streiten, wäre die Mutter noch am Leben, hätte so ein Streit genauso laufen können, Weil er einfach wie halt ein normaler Teenager probiert, ich sag mal, die Eltern gegeneinander auszuspielen.
Aber die Mutter hätt's mir erlaubt.
Ich hätt was anderes gesagt.
Aber der Fakt, dass sie beide einen Mord begangen haben, spielt überhaupt keine Rolle.
Genau. Naja, es gibt eben ein deutlich größeres Druckmittel, als aber Mama hätte.
Ja, andererseits den Sohn aber auch. Ich meine ja, dem Sohn gibt es das Leere.
Ja, dem Alten ja aber auch. Der Alte kann ja auch sagen, pass auf, ich kann dich auch an die Scheiße reiten.
Ja, ich glaube, das geht nicht, weil der Sohn weiß, dass der Alte das nicht tun wird.
Weil der ja dieses Land haben will und sein Nachkommen weitergeben will.
Ich halte ihn so nicht für intelligent genug für diese Betrachtung.
[20:05] Aber du hältst ihn intelligent genug, zu wissen, dass der Vater das gleiche Drückmittel hat? Ja.
Alleine deshalb, weil als der Sheriff auf der Farm auftaucht, der Sohn zu Papa sagt, pass auf, ich hab kein Problem damit, den anzulügen, aber es wird nicht noch ein Mord passieren.
Und das heißt, dass er zumindest diesen Teil der ganzen Sache erkennt und begreift.
Aber dass er nicht darauf vertrauen kann, dass der Alte nicht in einem cholerischen Anfall irgendwas Dummes tut, was ihm auch selbst widerspricht, das kann er nicht abschätzen.
Da haben wir ein unterschiedliches Bild vom Vater, glaube ich.
Ja, gut wissen. Ich hätte das nicht kommen sehen, dass der Vater von sich aus auf den Sheriff losgeht.
Einfach weil er dann genau weiß, dann ist er total im Arsch.
Ja, aber ich weiß nicht, ob du für eine Sache hängst oder für zwei. Es sind zwei Sachen.
Ja, aber er will ja nicht wegen einer Sache schon nicht hängen und deswegen denkt er.
[21:20] Dass er das anders regeln kann. Und er will ja seine Farben behalten. Die Farben ist ja sein ein und alles. Auf jeden Fall, ich bin dabei. Das hat die oberste Priorität und deswegen, glaube ich, es stand gar nicht zur Debatte, sondern das war eher so eine Angst vom Jungen, die einfach draus war, hier, ich möchte nicht noch jemanden umbringen, das war alles nicht cool, ich will das nicht noch mal haben. Ich glaube, da lesen wir wirklich den Vater unterschiedlich. Für mich ist der Alte trotzdem, er hat sich relativ gut im Griff, aber er neigt trotzdem zum Kaleriker, würde ich behaupten.
Würde ich nicht behaupten, nein.
Er rastet ja nicht einfach so spontan aus.
Er hat ja auch seine Frau nicht spontan umgebracht. Auf jeden Fall, auf jeden Fall.
Na gut, möglicherweise. Er hat ja eher einfach grundlegenden Hauweg. Ja, definitiv.
Aber für mich ist halt einfach der Punkt, dass ich mir glaube, wie alt ist der Junge in der Geschichte? 16? 17?
15. Ich glaube in dieser Zeit, also im Jahr 1922 und in dem Alter, sind glaube ich Väter noch ganz andere Gottfiguren, als du denkst.
[22:44] Und dann empfindest du das vielleicht auch so als, ja der kann mir das jederzeit anhängen.
Er ist ja so klug und so geplant und all das, dass er wahrscheinlich mir was dann noch anhängt und er kommt aus der Sache unbeschadet raus.
Das ist in meiner Welt das, was in dem Kopf von diesem Jungen vorgehen würde.
Ich würde dir ein Stück weit Recht geben, glaube aber, dass diese Gottfigur mit dem Mord von ihrem Sockel gestoßen wurde.
Das auf jeden Fall, da gebe ich dir recht. Aber die inhärente Drohung, glaube ich, bleibt trotzdem erhalten.
Gerade weil du dadurch enttäuscht von deinem Vater bist und dir eben nicht mehr, wenn der seine eigene Frau umbringt.
Was hält ihn dann ab seinen, in Anführungsstrichen, Nachfolger, Drohnenfolger auch wegzuräumen, weil dann ist halt niemand mehr sicher.
Verstehst du was ich meine?
[23:54] Ja klar, aus emotionalen Gründen, klar, aber jetzt nicht irgendwie wegen... Nicht in der Fake.
Ja klar. emotional verletzt, nein, sondern einfach der hat Angst um seine Farm. Ja genau, Habgier, danke.
Und ich halte ihn für rational genug zu wissen, dass wenn er seinen Sohn wegräumt, dass sein Plan für die Füße war, deshalb kann er den Schritt nicht gehen. Ja, ich bin da komplett bei euch.
Ich weiß der Sohn auch. Wir reden an der Nahme vorbei. Dieses ganze planvolle Vorgehen und wie wie lange dieser Prozess war, von die alte kotzt mich an, weil sie meine Alte ist, darauf hinführend, die alte kotzt mich an, weil sie unbedingt in die Stadt will, zu die Alte muss weg, weil sie, meinen Plan mit der Frau gefährdet.
Der ganze Prozess, den wir da beschrieben kriegen, ist ein innerer Prozess vom Alten. Das weiß das Kind ja nicht.
Wir sehen ja nur die... Anfangs nicht. Na? Anfangs nicht.
[24:54] Ab dem Zeitpunkt, wo der Vater versucht, seinen Sohn zu überzeugen, wird er ja eingeweiht in alle Pläne.
Ja, aber er überzeugt ihn ja in erster Linie mit dem, dann musst du ja auch weg.
Also er spielt ja nur mit Emotionsdingen.
Verstehst du, was ich meine? Dieser ganze wirtschaftliche Plan, der noch dahinter steht, und die ganze Tiefe dieses Ich glaube nicht, dass das dem Jungen so richtig klar sein muss, sonst weiß er.
Da bin ich anderer Meinung.
Okay, das ist ja nett.
Ja, nur Meinung. Hier würde ich mir jetzt Richtung Dela tendieren.
Was ich ja selten mache. Dann würdest du wohl Recht haben.
Nein, dann hast du wahrscheinlich recht, weil, naja.
Sprich weiter, führe das gerne aus. Ach, ja, nee.
Ich bin eben abgelenkt worden, deswegen bin ich noch nicht so wieder drin.
Psychophie, möchtest du dich dazu äußern?
[26:02] Nicht so ganz läufig, ich hab mir das Führen wieder angeschaut und ich find's interessant.
Also mir ist dabei noch mal aufgefallen, dass die Charaktere für ihre Zeit sowieso sehr ungewöhnlich sind. Also wir reden von 1922 und normalerweise hat man so das Klischee von einem ungebildeten Landwirt, ne? Ein Bauer halt einfach.
Und der Vater sticht ja schon bemerkenswert hervor in seiner Rolle, dass er zum Beispiel, die Tiere haben alle Namen von griechischen Göttern.
Er ist extrem belesen, er kennt die Sternbilder, er kennt Shakespeare, er kann rezitieren.
Er ist ja tatsächlich so belesen, dass er es hinterher schafft, mit einem gefälschten Hochschulzeugnis als Bibliothekar angenommen zu werden.
Und die loben ihn für seine Expertise in Sachen Literatur. Also der ist ja definitiv nicht dumm oder ein grobschlechtiger Kerl.
Und der Junge ist halt 14, also das merkt man auch am Anfang in seinem Verhalten.
[27:02] Und so über Zeit, gerade nach dem Mord, fand ich, merkt man sehr stark, wie er das, was kaputt gegangen ist.
In dem Kind ist was kaputt gegangen und er stumpft sich, also er stumpft da dann emotional auch dran ab, der macht sich seelisch dran kaputt.
Seine Freundin fällt es auch auf, die kennt ja im Vertrauen noch mal zum Vater und sagt, der ist auf einmal ganz anders, was ist da los?
Und irgendwann kommt dieser Punkt, wo er sich abkoppelt und bis dahin war ich eigentlich der Überzeugung, dass King dahin geht, dass der Fokus der Geschichte am Ende auf dem Jungen liegt, alleine.
Der Vater ist die Ursache von seinem Wandel und er dreht halt komplett frei, weil es fehlt ihm an der Reife, an der Erfahrung, an der Bildung des Vaters.
[27:46] So, und obwohl der doch ein recht intelligenter Mensch ist, glaube ich nicht, dass dem Vater zu 100% klar war, also wenn wir hier von emotionaler Intelligenz reden, was für Folgen das langfristig für das Leben seines Jungen hat.
Selbst wenn der 50 geworden wäre, so die Kollateralschäden, die da hinten rauskommen, hat er vielleicht zum Teil gesehen, aber nicht zu 100%.
Ich würde aber tatsächlich auch behaupten, das wäre ihm zu dem Zeitpunkt auch egal gewesen.
Nicht mehr zu dem Zeitpunkt, wo er jetzt seine Memoiren schreibt, aber währenddessen wäre ihm, selbst wenn er sich der ganzen Implikation bewusst wäre, völlig egal gewesen.
[28:25] Richtig. für ihn einfach der Preis, der zu zahlen ist, für das, was er vorhat. Genau, genau.
Und er ist halt auch, also ich würde nicht mal unbedingt Harpgear sagen, sondern es ist ja, er redet ja von diesem Hof, den er hat, einfach mit so einem verbalen Klammergriff, da steckt eine irre Existenzangst hinten dran.
Das macht das, was er getan hat, nicht besser.
Aber also so, er will das ja um keinen Preis hergeben. Weißt du, was mir gerade auffällt?
Wenn du so über diesen Vater sprichst, sprichst, zeichnest du eigentlich das Bild eines Schöpfergottes?
[29:00] Der der sitzt auf auf seinem stück land der hat. Tiere die er nach göttern benennt er kennt die sterne er weiß alles.
Er er klammert er klammert sich an an dieses stück land er kann dort überleben und tot entscheiden das ist ganz spannend.
Ja und das soll ihm auf einmal genommen werden wegen seiner Frau. Also so jemand der vorher quasi ja immer in seinem Mittelbahn Einfluss gewesen ist. Also er hat ja, natürlich die haben sich mal gestritten und so, aber grundsätzlich lief es ja dann doch immer sehr nach seiner Nase, sonst hätten die wahrscheinlich schon längst in der Stadt gewohnt.
[29:40] Und wenn ihm sein, ich sag mal, sein Schöpfergottsein, wie du es gerade so schön genannt hast, auf einmal vorm geistigen Auge dahin bröckelt, dann nimmst du natürlich in seiner Rolle wahrscheinlich extrem viel in Kauf, um den Status Quo zu erhalten.
Ja, da bin ich auf jeden Fall bei euch.
Und das sehe ich ähnlich. Spannend finde ich aber auch noch diesen Kontrast zwischen ihm und der Frau, dass er quasi diese Grundbildung hat, dass er diese Tendenz hat zum weltlichen Dasein, möchte ich mal sagen, und sie aber diejenige ist, die die Ambition hat, in die große Stadt zu gehen.
Andersrum wäre das wesentlich weniger Tiefgang gewesen für mich.
Aber so fand ich das halt lustig, weil sie, die eigentlich ja doch recht ungebildet und grob daherkommt, kommt, die will unbedingt dieses feine, in Anführersprüchen, feine Leben haben und, der, der die Bildung hat und die Kultur und so weiter, der hat an diesem ganzen kulturellen Fortschritt genau kein Interesse. Das fand ich auch noch mal eine ganz spannende Seite dieser Geschichte, sag ich mal.
[30:53] Aber was mich wirklich ärgert an dieser Geschichte ist, wir haben wieder unglaublich viel Potenzial verschenkt. Wie ihr schon sagt, dieses ganze Trauma, Aber ja, da ist an dem Jungen was kaputt gegangen.
Aber diese ganze Kriminalgeschichte, die wir haben, die hätte genau so auch stattfinden können, wenn dieser Mord an der Mutter nicht gewesen wäre.
Das hätte einfach nur sein können, der darf die Alte nicht heiraten, deswegen dreht er durch.
Für mich wäre das viel cooler gewesen, hätten wir gesagt, okay...
Er bringt die Mutter mit um, er sieht die Ratten, wird darüber wahnsinnig, hat ständig irgendwelche Halluzinationen von Ratten, fühlt sich verfolgt, dreht deswegen immer mehr ab, bringt seinen Vater um, bringt vielleicht sogar die Freundin um oder irgendwas.
Das wäre der Spannungsbogen gewesen, auf den ich eigentlich gewartet habe.
Du hättest also eine vollkommen andere Geschichte haben wollen?
Ich hätte eine Lovecraft-Geschichte haben wollen. Was ich noch sagen muss, woran ich tatsächlich Spaß hatte, obwohl mich die Anwesenheit dieses Weges allgemein genervt hat, ist, dass der Sohn sich in seiner kriminellen Karriere tatsächlich verhältnismäßig intelligent angestellt hat.
[32:04] Das hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen. Also er ist zwar nicht so schlau wie der Vater gewesen, aber ich fand tatsächlich diese Anmerkung vom Sheriff so, Ja, wir haben da ein Auto gefunden, mit dem dein Sohn durchgebrannt ist.
Er hat das irgendwo in den Acker gefahren und hat aber um das heiße Auspuffrohr herum das trockene Gras weggerissen, damit kein Flächenbrand entsteht.
Ist halt nicht etwas, was ein dummer Mensch tut.
Also so ein bisschen Grips ist da schon da. Ob das jetzt Intelligenz im Sinne von Belesen ist, würde ich bezweifeln.
Aber er ist halt pragmatisch intelligent.
Das meine ich gar nicht. Äh, ja, Jonas, Entschuldige.
Also ich glaube, gerade das ist was, was man als Pharma-Kind einfach mit der Mutter nicht aufsaugt.
Genau, das will ich noch mal sagen.
Aber ich meine zum Beispiel solche Sachen wie der Ahn, dass dieses Heim, wo die Frau drin ist, überwacht wird.
Dass er so weit denkt. Mir wäre dieser Fehler wahrscheinlich passiert mit 15.
Diese Elemente meine ich mit intelligentes Verhalten. Das fand ich cool. Ich geb aber Jonas auf jeden Fall recht.
Diese Brandschutzvermeidung... Brandschutzvermeidung, genau.
Diese Brandvermeidung und solche Dinge, ich glaub, das ist tatsächlich einfach im Muskelgedächtnis drin.
Ja, haben wir noch irgendwas, worüber ihr reden wollt?
[33:28] Weil so viel gibt die Geschichte echt nicht her, glaube ich.
Also mir fällt akut nichts mehr ein.
Hendrian guckt auch sehr zweifelnd.
Ja, ich bin gerade am überlegen, wollen wir das Fass aufmachen, dass es in der ganzen Geschichte eigentlich nur um Fruchtbarkeit geht?
[33:46] Oder machen wir das in der Symbolik nachher? Machen wir jetzt gleich in der Symbolik, würde ich sagen.
Gehen wir in die Symbolik, dann ab hier Symbolik. Hendrian, führ das doch mit der Fruchtbarkeit aus.
Symbolik
[33:57] Naja, wir hatten eben schon das mit der Schöpfergottheit, die von ihrem eigenen Spross heraus gefordert wird.
Dadurch, dass der Sohn quasi ihn A unter Druck setzt und B abhaut.
Wir haben diese immer wieder auftretenden Kühe, Kuh, Milch, Fortpflanzung, Gedöns.
Die Ratte, die das Euter abnagt, die Freundin, die schwanger wird.
Es geht in der ganzen Geschichte eigentlich immer nur um Fruchtbarkeit.
Wir haben auch wahnsinnig viel klassische Blut- und Bodenthematik, weil wir eben einerseits diese ganze Familiengeschichte drin haben, die ja seit Generationen auf diesem Land sind.
Aber er glaubt halt auch, dass der Untergang eben sein wird.
[34:50] Das Blut, das durch diesen Schlachthof dann in die Gewässer läuft und so weiter und so fort.
Dass das quasi so ein Fluch beladen ist, es zerstört seine Heimat, es zerstört sein ganzes Identitätsbild und so weiter und so fort.
Und was ich auch natürlich ganz spannend finde, mit der jungen Dame, die geschwängert wird, da haben wir eine klassische Ophelia-Figur.
Und das finde ich insofern witzig, weil er ja auch ab und zu mal auf Shakespeare referenziert.
[35:21] Weil sie halt ja auch eigentlich denkt, dass ihr Geliebter sie verlässt.
[35:27] Weil er halt immer kühler wird und immer merkwürdiger. Aber nein, tatsächlich ist es nicht so.
Er verlässt sie nicht, aber es nimmt halt trotzdem kein gutes Ende für sie.
Und da sind wir natürlich bei Ophelia auch wieder in der Verbindung mit den Ratten.
Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten, hieß das.
Genau. Und natürlich die Ratten als das Ungeziefe per se, als die Sünde per se, ja, so.
Also ich denke, das war seine eigene Geschichte für ihn auch eine große Inspiration.
[36:22] Was ich nicht sicher, ob das Symbolik ist, aber was ich ganz hübsch als Element fand, die Unterschiede im Bildungsniveau, die werden auch sehr schön, finde ich, hier zum Ausdruck gebracht, durch falsch ausgesprochene Worte oder durch diese Schreibfehler in den Briefen und so weiter.
Das hat mir auch wahnsinnig gut gefallen, das war ein richtig cooles Stilmittel.
[36:47] Das macht er auch öfter, gerade so Friedhof der Kuscheltiere zum Beispiel, da ist ja das Schild auch falsch geschrieben.
Solche Sachen, das macht er gern, aber das hat mir hier wieder sehr gut gefallen und ist mir hier wieder sehr aufgefallen.
Gut. Sonst noch weitere Meinungen zu Symbolik? Nicht zu 100% sicher, ob das symbolisch ist, aber fast alle Waffen in diesem Buch sind entweder alt, verrostet, funktionieren gar nicht Oder funktionieren erst beim dritten Mal oder sprengen ihrem Besitzer ein Auge und das halbe Gesicht weg.
Also irgendwie ist das alles irgendwie immer sehr gebraucht.
Also wir haben immer Sachen, an denen der Zahn der Zeit schon gelagt hat.
Also das Model T, mit dem nichts anzufangen ist vom Vater, das er eigentlich für die Farmarbeit nicht benutzen kann.
Und der alte Truck ist eigentlich auch gerade noch gut genug, dass der Junior in die Schule dengeln kann damit und wieder zurück.
Das morsche Brett auf dem Tränkebrunnen, das ist alles irgendwie immer so ein bisschen schon verlebt, sag ich mal.
Und natürlich, um nochmal auf Hendrians Fruchtbarkeit zurückzukommen, die Ratten selber sind ja auch ein Fruchtbarkeitsding, weil die hecken halt wie die Ratten, wie die Hasen, wie die Nagetiere allgemein.
Na? Genau.
[38:07] Gut, habt ihr denn Querverbindungen gefunden? Unter anderem halt die Rappen, die sehr häufig vorkamen.
Querverbindungen
[38:16] In Lohnabad schon und dann in...
...hieß es Nachtschicht, die erste Geschichte, Nachtschicht?
Ja, Spätschicht. Spätschicht, genau.
Da waren die ja auch in einer Wäscherei oder sowas. Und jetzt waren die in einer Schneiderei, wo sie die Rappen geholt haben.
Das war doch sehr ähnlich, fand ich.
[38:42] Ja, wir haben ja schon erwähnt, Hemingford Home ist der Schauplatz und das ist auch die Heimat von Abigail Fremantle in Das letzte Gefecht.
Und beim letzten Gefecht, das Spielt ja auch regelmäßig mit Tieren, unter anderem mit Fräschen und Mardern, aber auch mit Ratten.
Genau. Und im Original der Geschichte kommt der Spruch vor, der im Deutschen nicht funktioniert.
Assume makes an S out of you and me. Also S, you, me. Und dieser Spruch wird auch in PULS von Alice zitiert.
Hemingford Home wird übrigens auch in weiteren Geschichten noch erwähnt.
Unter anderem ein S in die letzte Sprosse.
Das war, glaube ich, auch eine Nachtschicht, wenn ich mich nicht ganz träge.
Bist doch Sahneschnitter und wie du schon sagst, ist das Ende.
[39:35] Habt ihr denn auch die Turmann-Spielung gefunden? Nicht wissentlich.
Bei dir war ich die ganze Zeit schon im Bewegen. Das ändert nichts daran, was eine Frau empfindet, wenn sie einen kleinen Kerl im Bauch hat.
Ja, der kleine Kerl. Wie schuppen von den Augen jetzt, wo du es sagst?
[39:53] Ich weiß noch, ich dürfte auch, zumindest mal eine Gemeinsamkeit sagen, in Qual oder in Wahn verliert der Protagonist auch eine Hand, ne?
Genau, in Wahn. Nehmen wir an, ja, ok.
Und ansonsten ist noch eine wiederkehrende Redensart, aber ich bin mir nicht sicher, ob wir das als Querverbindung werten, weil die wohl tatsächlich im amerikanischen Sprachgebrauch existiert, ist dieses, er hat keinen Topf, in den er pissen kann, und kein Fenster, aus dem er ihn schütten kann.
Die kommt auch in ganz vielen Geschichten vor, aber ich nehme an, das ist einfach eine reguläre Redewendung und wird deswegen regelmäßig verwendet.
Gut. Dann hab ich auch zu den Querverbindungen nix mehr. Reden wir über die Verwertungen.
Verwertungen
[40:40] Ja, die haben eine ganz interessante Geschichte teilweise.
Also ich hab ja schon erwähnt, dass die Geschichte auch als eigenständiges Taschenbuch in den USA rauskam.
Aber es gab bereits eine Hörbuchfassung, die vor dem Abdruck im Buch erschienen ist und in der der Zeitung Zeitungsausschnitt am Ende fehlt.
Das heißt dadurch ist das Ende der Geschichte natürlich nochmal eine ganz andere als dann später im Buch.
Im Deutschen gibt es übrigens kein Hörbuch, nur ein, also dieser Daisy Hörbücher.
[41:20] Kein reguläres und es gab 2016 einen Netflix Film mit Thomas Jane in der Hauptrolle.
2017 oder? Stimmt, 2016 war bekannt gegeben, dass er rauskommt, ja.
Thomas Jane das ist jetzt seine dritte king hauptrolle nach dreamcatcher also nicht gut und der nebel ziemlich gut und der film hier würde ich sagen reiht sich so.
Zieh mich in der mitte ein man kann ihn gucken aber man muss es auch nicht.
Man vergisst ihn auf jeden fall sehr schnell wieder.
Ja er tut nicht weh aber.
Ich fand den extrem gut, der hat echt spaß gemacht.
[42:02] Ich hab quasi erst das englische Hörbuch gehört gehabt. Und dann den Film geschaut.
Und fand den Film anders.
Ich fand den Film ab dem Zeitpunkt gut, wo ich die Geschwindigkeit auf 1,5-fach gestellt hatte.
Er ist extrem langsam gemacht.
Also dieses langsame Landleben-Gefühl kommt zu gut auf. Aber mit 1,5-facher Geschwindigkeit fand ich den sehr, sehr, sehr gut.
Ja, es fehlen ein paar Kleinigkeiten. Klar, du kannst deine Buchsachen viel besser ausschmücken.
Aber als Film durchaus in Ordnung.
Also ich hab ihn auf jeden Fall irgendwann mal gesehen. Ich hab ihn komplett wieder vergessen.
Also hat er mir zumindest keinen Schmerzen bereitet, was für einen Kinofilm schon echt ein Erfolg ist.
Aber ich hab genau keine Erinnerung mehr dran.
Etwa zeitgleich hat Netflix auch das Spiel verfilmt, und ich glaube, der Film hatte dasselbe Problem, er war einfach extrem zäh.
Ja, und ansonsten gibt es da nichts mehr. Habt ihr denn hierfür Zitate?
Zitate
[43:18] Der Hendrian muss eins haben, weil ich es ihm explizit geschickt habe.
Ich habe vergessen, mich um Zitate zu kümmern.
Gut, denn Trian hat also keine, Jonas hast du welche.
[43:29] Ich hatte beim Hören eins gefunden, aber dann keine Zeit, es aufzuschreiben und deswegen nein.
Okay. Und Sie, Shufi?
Ebenfalls nicht. Ich habe gerade nochmal ein bisschen schneller quer gescrollt, um zu schauen, ob ich irgendwas vergessen habe.
Vielleicht irgendwas, was richtig kleben geblieben ist.
Aber um ehrlich zu sein, nicht. Also ich fand tatsächlich sehr bemerkenswert, wie hier die Sachen mit, ne, also so...
Die Tochter kann sogar Trigono, Tro, Trig, Tro, ja, so das schon, aber es ist halt kein gut verwertbares Zitat.
Dann hätte ich das Zitat, das ich dem Hendrian gegeben habe.
Sie äußerte die Ansicht, Gefühle seien wie Gefälligkeiten, ein letzter Ausweg von Feiglingen.
Dann habe ich noch, nur weiter sagte ich, wer die Wahrheit sagt, flucht nicht, mein Sohn.
[44:22] Der Hass, den ich im Jahr 1922 für sie empfand, war größer als der, den ein Mann für irgendeine Frau empfinden kann, wenn nicht Liebe im Spiel ist.
Aber ehrlichere Männer als ich haben weiter getrunken, obwohl sie damit aufhören wollten und anständigere Männer als ich haben zuletzt in Hauseingängen geschlafen.
Den fand ich auch sehr, sehr gut, da hat King dann glaube ich wieder so seine eigenen alkoholikeren Momente auch recht gut gespiegelt. Meine Zitat. In den Jahren zwischen 1916 und 1922 ging es in Nebraska selbst dummen Farmern gut. Und er hütete ein schreckliches Geheimnis und schreckliche Geheimnisse wiegen schwer. Sie mit anderen teilen zu wollen ist die natürlichste Sache der Welt. Und er, liebte das Mädchen oder glaubte sie zu lieben.
Was aufs Gleiche herauskommt, wenn man 15 ist.
Wutsch!
[45:17] Dann danke ich euch für die Zitate und mir bleibt eigentlich nur noch übrig, euch um eure Bewertung zu bitten.
Bewertung
[45:24] Und da würde ich sagen, der Gast fängt an, nämlich der Psychophil.
Wie gesagt, fürs Protokoll, wir bewerten von 0, das ist das schlechteste, bis 19, das ist das beste.
Ja, irgendwie schwierig. Es ist jetzt gerade beim Zusammendurchsprechen doch noch relativ viel Positives.
Ist mir wieder aufgefallen, dass ich so beim Lesen gar nicht gemerkt habe, die Geschichte hat mir echt weh getan.
Also das hat mir irgendwie nicht gut gefallen, das war vielleicht an einigen Stellen nicht so ausgearbeitet, wie man es sich natürlich im Nachhinein immer besser vorstellen kann, klar.
[45:57] Ich wollte eine 3 geben, um ehrlich zu sein, aber jetzt, wo wir nochmal so ein bisschen durchgesprochen haben, würde ich tatsächlich auf eine 8 hochgehen.
Okay, das ist doch schon stabil und relativ nah an meiner Meinung.
Denn ich würde mich bei 9 Punkten eintegeln, weil es gibt immer noch ein paar Sachen, wie gesagt, dieser ganze Pony-in-Kleid-Teil, den fand ich schwierig, weil er für mich nicht ins System der Geschichte gepasst hat, aber er war trotzdem gut, er hat nur nicht reingepasst für mich.
Und sehr viel Spaß, wie gesagt, hatte ich an dieser ganzen Wetterthematik, an dieser ganzen kulturellen Darstellung von solchen Sachen, Das hat mir gut gefallen, deswegen neun Punkte von mir.
Jonas?
Hm.
Ich fand die Geschichte nicht schlecht. Grundsätzlich.
Ich weiß immer noch nicht, ob die Ratten alle eingebildet waren oder wirklich da waren.
Da weiß ich auch nicht, ob ich das gut oder schlecht finde.
Aber...
Ja, die hat mir gefallen, die Stimmung hat gepasst und so. Spaß wäre vielleicht zu viel gesagt, was ich da hatte, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
Ich gebe 13 Punkte.
Okay, Hendrian?
[47:15] Die negativen Punkte an der Geschichte würde ich sagen, mir hat ein bisschen die...
Was sagt man denn? Ich glaube, der hat zu viele verschiedene Baustellen probiert aufzumachen, die er nicht bedienen konnte.
Also, egal ob jetzt Poe, Drama, Willer, Coming of Age, was auch immer.
Aber ich hatte trotzdem echt viel Spaß dran, an dem, was es war.
Gerade auch der Film und das Hörbuch, das war alles sehr kurzweilig.
Ich sage einfach mal ganz frech 16 Punkte.
Okay. Und Flo, du hast das letzte Wort.
[48:00] Ich dachte eigentlich, ich wäre derjenige, der die höchste Punktzahl gibt.
Aber ich bin jetzt überrascht. Nein, ich hatte tatsächlich auch hier Spaß mit der ganzen Geschichte.
Ich fand das ganze Feeling großartig.
Und sie hatte Längen. Deswegen gebe ich keine 16 Punkte, aber 15 Punkte gebe ich auch. Okay.
Hausmeisterei, Verabschiedung und Outro
[48:20] Gut, dann würde ich sagen, sind wir mit dieser Folge durch. Ich bedanke mich ganz sehr fürs Dabeisein.
Ich bedanke mich auch beim Live-Publikum, denn wir hatten ja Live-Publikum.
Das ist eine neue Entwicklung bei Derasaster Productions.
Ich bewerbe an dieser Stelle nochmal unseren neuen Discord-Server.
Da könnt ihr euch einfach zu uns in den Chat setzen.
Ihr habt dann keine Sprachrechte, außer wir laden euch explizit als als Mit-Podcaster ein, aber ihr könnt jederzeit einfach direkt live zuhören, je nachdem ob wir Video anhaben, auch live zugucken, und könnt auch in den Chat schreiben, natürlich werden wir aber in der Aufnahme nicht direkt auf den Chat eingehen, aber ja, ihr dürft auch gerne mit rumwuseln, wenn ihr das möchtet, ihr seid uns gerne willkommen, und ansonsten ist die Verwertung wie immer dann paar Tage später, paar Wochen später, je nachdem wie ich Schluss hab, im Podcatcher zu finden.
Ansonsten, die Gäste für die Novellen haben wir jetzt alle drin.
Haben wir noch irgendwas, wo wir keine Gäste haben können?
[49:27] Ja, haben wir. Und zwar wieder einen Haufen Kurzgeschichten.
Die dauern zwar noch ein bisschen, bis wir soweit sind, aber für den Bazaar der bösen Träume, da ist noch sehr viel frei. Und auch danach, also bei den neueren Geschichten ab 2016, gibt es noch große Lücken. Also meldet euch gerne.
Genau, ihr braucht keine Angst vor uns zu haben. Doch.
Schon. Ihr braucht keine große Technik, ihr braucht nur ein Mikrofon oder Headset, in das ihr reinsprechen könnt.
Ihr braucht neuerdings eben einen Discord, das würde ich euch aber dann entsprechend zuwerfen. Und ansonsten, wenn ihr die Literatur nicht habt, würden wir uns darum kümmern, dass ihr die bekommt.
Ja, und wie gesagt, ihr braucht auch keine Mikrofonerfahrung, das ist völlig okay, wir Wir nehmen auch Mikrofon-Neulinge und auch King-Neulinge.
Also wenn ihr noch nie einen Stephen King gelesen habt, ich persönlich würde nicht sagen, es ist ein guter Zeitpunkt, um reinzusteigen, aber das würdet ihr ja auch dann nicht besser wissen. Von daher, fühlt euch frei, wir würden uns freuen, wenn ihr bei uns zu Gast seid.
[50:38] In diesem Sinne, das war glaube ich alles, was ich zur Hausmeisterei zu sagen habe.
Ich bedanke mich fürs Zuhören, ich bedanke mich bei euch liebe Podcaster fürs mitpodcasten Und wir hören uns dann zur nächsten Folge wieder. Bis dahin. Tschüss.
Tschüss Publikum!